2 Jahre Hanau: Kein Vergeben, kein Vergessen!
11. Februar 2022
Am 19. Februar 2020 wurden 9 unschuldige Menschen durch ein rassistisches Attentat in Hanau aus ihrem Leben gerissen. Am 19. diesen Monats wiederholt sich der Jahrestag des Anschlages in Gedenken an Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraçoğlu zum zweiten Mal.
Auch nach zwei Jahren kämpfen die Opferangehörigen und die Überlebenden des Anschlags für Aufklärung und Konsequenzen. Nur durch die unermüdlichen Recherchen, Anzeigen und die wirksame Öffentlichkeitsarbeit der Initiative 19. Februar und der Opferangehörigen, konnte eine teilweise Aufklärung bereits erfolgen.
Es ist erschütternd, dass das offizielle Ermittlungsverfahren, trotz der neu gewonnenen Erkenntnisse eingestellt wurde. Die Behörden halten an der Theorie eines Einzeltäters weiterhin fest, obwohl uns zahlreiche rechtsterroristische Anschläge bereits gezeigt haben, dass die Täter nie alleine sind.
Auch anhand der Ermittlungen wegen der mangelhaft besetzten Notrufzentrale lässt sich erkennen, dass die Behörden nicht an einer Aufklärung und sich daraus ableitenden Konsequenzen interessiert sind. Nicht zuletzt macht der Umgang des hessischen Innenministers Beuth und dem Ministerpräsidenten Bouffier mit den Familien der Opfer wieder deutlich, dass der Kampf gegen rassistische und rechtsterroristische Strukturen nicht im Interesse der hessischen Regierung liegt. So blockiert die schwarz-grüne Regierung auch die Aufklärung des Mordes an Walter Lübcke sowie die Freigabe der NSU-Akten.
Wir solidarisieren uns und kämpfen Seite an Seite mit den Überlebenden und Angehörigen, wir solidarisieren uns mit ihren Forderungen. Wir stehen gemeinsam im Kampf gegen Rassismus!
Rassismus ist strukturell in der Gesellschaft verankert und allgegenwärtig. Er begegnet uns in der Schule, im Betrieb, in der Uni, in unserer Freizeit oder auf dem Arbeitsmarkt.
Wir wollen gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus, Faschismus und rechte Hetze setzen.
Deswegen rufen wir alle Menschen dazu auf am 18. sowie 19. mit uns auf die Straße zu gehen.